Mein Weg zur Konversion

Aus der evangelischen Kirche bin ich in den 90ger Jahren ausgetreten. Seitdem war ich auf der Suche -in Esoterikkreisen und spirituellen Bewegungen. Immer trieb es mich weiter.

Im Sommer 2008 ging ich mit Freunden zur Heiligen Messe in St. Michael in München mit. Es war sehr festlich und irgendwie gingen viele Menschen, nachdem Sie die Hostie empfangen hatten, froher aus der Kirche, als sie hineingegangen waren. Das kannte ich nur von Weihnachten in unserer Kirche. Da war eine Sehnsucht, das auch zu wollen.

Im Herbst fing ein neuer Kurs in der Glaubensorientierung der Jesuiten in St. Michael an, an dem ich mit einem Freund teilnahm. Es war soviel Neues, eine wunderbare Entdeckungsreise begann.

 Am 13.12.2008 war es dann soweit. Kommunion und Firmung in einem. Mein Firmpate war gleichzeitig mein Jesuitenpater Stephan Lipke, der mich firmte.

 Seitdem gehe ich mindestens einmal die Woche zur Eucharistiefeier. Es ist für mich der Höhepunkt der Woche. Es ist jedesmal ein Fest für Seele und Mensch. Und es geschieht jedesmal eine Wandlung in mir - in Seinem Tempo.


Wie wird der Glaube lebendig in meinem Leben?

Entschieden habe ich mich, nicht über das Kreuz, Leid, Sorgen, Ängste, Zweifel, Negatives zu jammern, sondern in meinem Leben etwas Grundlegendes ändern zu wollen, Hilfe anzunehmen, mich mit allen Ängsten und Nöten, mit negativen Emotionen im Gebet hinzugeben an den Herrn zur Wandlung. Getragen vom Glauben ist da die Sehnsucht, im Inneren des Herzens die Fülle der Seele, entflammt vom Herzen Jesu, zu finden und zu leben. In einer Freude, die Leid umschließt und nicht in einer Freude, die Leid ausschließt. (Der letzte Satz stammt aus Gabriele Kuby-Mein Weg zu Maria, S. 189) Mit Freude morgens aufzustehen und die Schönheit in jedem Moment zu entdecken? Endlich wieder kraftvoll zu sein? Nicht mehr sich und andere zu bewerten – in Frieden zu sein? Es kommen kraftvolle Wesenszüge ans Tageslicht, die vorher tief vergraben waren. Sie werden immer mehr zu dem, was eigentlich in Ihnen steckt.

Jeder kann bei sich anfangen, jeder trägt damit etwas für alle bei.

Das heißt viel Aufmerksamkeit in jedem Moment:

1a) Bin ich Schale oder Kanal?
1b) Gelebte Nächstenliebe
1c) Selbstreflektion
2a-c) Hingabe

1a) Bin ich Schale oder Kanal? Gebe ich mein Herz immer gleich weiter wie ein Kanal und werde leer, wenn ins Herz nichts nachfließt?
Oder bin ich wie eine Schale, die von einer Quelle gespeist wird (Hingabe an das Herz Jesu => Barmherzigkeit), die erstmal selbst gefüllt wird und das weitergibt, was überfließt? Nach Bernhard von Clairvaux

1b Gelebte Nächstenliebe: Denke ich an meinen Nächsten und tue ich konkret etwas für meinen Nächsten "aus der überfließenden Schale heraus?"

1b Selbstreflektion: Beurteile ich mich oder andere? Was fühle, denke ich? Ist das eher positiv oder negativ? Suche ich die Schuld immer bei anderen oder gucke ich, was hat es mit mir zu tun? Wie gehe ich mit Sorgen, Zweifeln oder Ängsten um? Behalte ich das alles für mich in einer Endlosschleife, will ich alles selbst lösen oder

2a nehme ich es zuerst in mein Herz und gebe es dann an das Herz Jesu hin zur Verwandlung.....

durch das JA zur Emotion, ja ich bin grade ängstlich, wütend etc., ich bedanke mich, dass ich es erkennen darf und gebe diese Emotion ab an Gott zur Wandlung. 

Durch das JA bereit, das Kreuz zu tragen und ebenso bereit, es Ihm hinzugeben zur Wandlung. Weg vom Blick auf mich hin zum Blick auf Gott.

2b "Herr, bitte wandle mich in Deinem Sinne" ist mein tägliches Gebet. Dann werde ich durch Sein Erbarmen gewandelt, wie Er es für mich will.

2c Für mich bietet der katholische Glaube
die lebendige Verbindung mit der Urkraft des christlichen Glaubens

durch die gewandelte Hostie
den barmherzigen Rosenkranz
das Herz Jesu
Seine Barmherzigkeit
Maria
die Beichte
das persönliche Herzensgebet mit Jesus Christus den Tag über begleitend.
die Vorbilder in Heiligen und Seligen (Sr. Faustyna, Pfarrer von Ars, Sel. Irmengard)

Zur Fülle der Seele im Herzen fand und finde ich immer wieder zurück über Ihn, über Seine Barmherzigkeit durch meine Hingabe.

Danke: "Ich danke Dir, mein Gott, für mein Leben"

Die Größe als Kind Gottes in Demut leben. Kein Opfer, kein Überheben, mit Mut zu Ihm stehen.

Armseligkeit: Die Barmherzigkeit ist verbunden mit meinem Gefühl der Armseligkeit. Aus mir heraus bin ich ein Häufchen Elend, armselig. Ich habe das nie verstanden, als der Pfarrer von Ars davon immer wieder sprach. Wo er doch die Gnade von Gott erfuhr. Grade deshalb, weil er die Gnade von Gott erfuhr, fühlte er "mit Gott bin ich Alles (die Seele lebt, die Talente werden gestärkt, Arm-selig=in Seinen Armen selig), ohne Ihn bin ich nichts (das Ego regiert)."

Schriftliche Aufopferung an Maria von Emotionen, Lebenssituationen.
Ich füge mein Leid zu Jesu Leid hinzu.

    Jesus Wiederkehr. Bild der Mormonenkirche mit Goldbronze versehen.
    Ignaz Günther. Hausmadonna. Neufarn bei Schäftlarn
    Jesus mit Pflanze am rechten Arm - Symbol für's Leben - Südl. Friedhof München, Herbst 2010, HS